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Regionalwerk Hochrhein
Die Beweggründe der Gemeinde zur Übernahme des Stromnetzes vom 15.10.2013

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zum Jahreswechsel hat das neu gegründete ?Regionalwerk Hochrhein? seine Arbeit aufgenommen.

Was waren für die Gemeinde die Beweggründe für die Übernahme des Stromnetzes vom bisheri-gen Betreiber ?Energiedienst??

Im vergangenen Jahr stand die Gemeinde vor der Entscheidung, ob der auslaufende Konzessionsvertrag zum Betrieb des örtlichen Stromnetzes wieder an einen Netzbetreiber vergeben wird oder ob die Gemeinde das Stromnetz selbst übernimmt. Der Gemeinderat hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Es stand die Frage im Raum, macht es Sinn, dass die Gemeinde ein Stromnetz zurück erwirbt, das man vor Jahren selbst veräußert hatte.

In der vergangenen Zeit, haben sich vermehrt Gemeinden entschieden, lokale Versorgungsnetze selbst bzw. durch eigene Stadtwerke zu betreiben. Die allgemeine Entwicklung in dieser Branche zeigt, dass im Zuge der ?Kommunalisierung? auch Infrastrukturbelange wieder stärker in die eigenen Hände genommen werden. Die Übernahme der Netze ermöglicht es Städte und Gemeinden, Gewinne aus dem Netzbetrieb zu erwirtschaften, den lokalen Arbeitsmarkt zu stärken und nicht zuletzt strategische Ziele wie Infrastrukturausbau und Klimaschutz zu verfolgen.

Der Gemeinderat hat sich letztlich aus folgenden Gründen für die Übernahme des Stromnetzes entschieden:

  • Durch Gewinne aus dem Netzbetrieb eröffnen sich der Gemeinde neue wirtschaftliche und strategische Handlungsoptionen. Die Erträge bedeuten einen erheblichen Liquiditätszuwachs, welche den kommunalen Haushalt entlasten. Die zusätzlichen Erträge ermöglichen somit die Finanzierung neuer Aufgaben. Im Falle von Verlusten in anderen Geschäftsbereichen, wie es in Lauchringen z.B. alljährlich beim Betrieb des Freibades der Fall ist, können diese im steuerlichen Querverbund gegen gerechnet werden.

  • Ziel ist es, durch eine effiziente und kostengünstige Betriebsführung die Netzentgelte zu optimieren und dadurch den Verbrauchern bzw. Bürgern einen günstigen Strompreis anzubieten.

  • Die Gemeinde erhält mehr Einflussmöglichkeiten auf die kommunale Energieversorgung. Bei eigenem Betrieb des Stromnetzes, kann auf die Geschäftspolitik und die strategische Planung intensiv Einfluss genommen werden. Dies ermöglicht die Umsetzung von Zielen in den Bereichen Infrastrukturausbau und Klimaschutz. Die Daseinsvorsorge rückt stärker in den Mittelpunkt der kommunalen Energieversorgung.

  • Die Belange der Region werden stärker in das Geschäftsmodell einbezogen als bei großen, konzern-gebundenen Unternehmen. Damit kann der lokale Arbeitsmarkt gestärkt werden und die Wertschöpfung erfolgt stärker in der Region.

Übernahme, Betrieb, Unterhaltung und Erweiterung eines Stromnetzes sind jedoch komplexe Prozesse, die betriebswirtschaftlichen, juristischen und fachlichen Sachverstand sowie einschlägige Erfahrung erfordern. Die Gemeinde Lauchringen hat sich deshalb mit der Gemeinde Wutöschingen zusammengeschlossen. Beide Gemeinden verfügen über kurze Ver- und Entsorgungswege bei einer relativ hohen Bevölkerungsdichte. Lauchringen und Wutöschingen beteiligen sich zu gleichen Teilen an der Stromversorgungsgesellschaft und sind Mehrteilseigner am neugegründeten ?Regionalwerk Hochrhein?. Wirtschaftliche Chancen, bei gleichzeitiger Minimierung der finanziellen Risiken, können so optimal genutzt werden. Mit dem Energiedienstleister ?Badenova? und den ?Stadtwerken Waldshut-Tiengen? konnten kaufmännische und technische Partner gefunden werden, welche die notwendigen branchenspezifischen Kenntnisse und Erfahrung einbringen. Die Gesellschafter haben bisher mündlich vereinbart, dass zudem keine Aufsichtsratsentschädigung gezahlt wird sondern nur ein Sitzungsgeld, um die Kosten des Regionalwerks möglichst gering zuhalten.

Das neue ?Regionalwerk Hochrhein? verfügt somit über große Bürgernähe und kann eine hohe Kunden-kompetenz und individuelle Betreuung gewährleisten. Die Gemeinde ist sich sicher, mit der Gründung dieses ?Regionalwerks Hochrhein? energiepolitisch die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt zu haben.